Handpuppen - die original Kumquats

25-jähriges Jubiläum: Die Anfänge

Mi, 25. Apr. 2018

In diesem Jahr feiern wir das 25-jährige Jubiläum der inzwischen groß gewordenen KUMQUATS-Familie. 25 Jahre voller Veränderungen. Wie hat damals alles begonnen? In diesem ersten Teil unserer speziellen Blogreihe erfahrt Ihr es.

Kategorie: Kumquats-News
Erstellt von: Ludwig Bodrik
Kumquats-News

Mitte der 80er Jahre hatte ich, Ludwig Bodrik, zusammen mit der Sozialpädagogin Heidi Degro einen Vertrieb für Handspieltiere und pädagogische Spielwaren. Wir besuchten pädagogische Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen. Heidi und ich haben selber mehr als 2.000 Einrichtungen besucht.

Am erfolgreichsten war unser Verkauf der Handspieltiere. Warum? Die Erzieher/innen erzählten uns oftmals von einer Hauptschwierigkeit, die sie bei Ihrer Arbeit mit Kindern hatten: die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen und zu halten. Wir hörten vielfach, dass recht viele Kinder nach einem fernsehreichen Wochenende ganz unruhig und hibbelig wieder in die Einrichtung kommen würden. Die Erzieher/innen würden bis zu zwei Tage benötigen, um wieder wie gewohnt mit den Kindern arbeiten zu können. Der Einsatz der Handspieltiere erzielte die Attraktivität, mit der es die Erzieher/innen leichter schafften, die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen und sie zur Mitarbeit zu motivieren.

Diese Erzählungen gaben für uns den Hauptanlass darüber nachzudenken, ob und wie das zu verbessern sei. Was wäre ein optimales Medium um mit Kindern am besten arbeiten zu können?

Die Tiere haben in einem gewissen Maß erreicht, die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen. Kasperlepuppen schaffen dies auch, jedoch werden sie mit der Erzählung und Darstellung von Märchen verknüpft und sind für eine weiterreichende Beschäftigung mit den Kindern weniger geeignet.

Wir schlossen daraus, dass Handpuppen in Form und der Größe von Kleinkindern die Beschäftigung mit den Kindern am meisten fördern könnten. Wir schauten uns Sendungen, wie z.B. die Muppets-Show oder auch die Sesamstraße an. Diese Handpuppen waren für uns jedoch zu sehr auf Show stilisiert. Es sollten Handpuppen sein, die wie die Kinder selbst sind. Sie sollten für Kinder authentisch, als gleichwertiger Partner und als Freund akzeptiert werden.

Nun begann eine lange Zeit der Tüftelei: Heidi entwarf Schnittmuster und nähte. Sie entwarf und nähte. Sie entwarf und nähte... In unserer damaligen Dachgeschosswohnung war das Wohnzimmer bald zu einer "Näherei" umkonzipiert. Überall lagen einzelne Schnittmuster, Teile, Versuche, halbfertige Handpuppen. Das Hauptaugenmerk lag für uns dabei immer auf einer positiven Ausstrahlung der Puppe und auf einer sehr guten Funktionalität. Nach ca. sechs Monaten waren die ersten Konzepte und Grundmuster fertig: ein Mädchen, ein Junge und ein Clown. 

Nun mussten diese Grundmuster für eine Serienproduktion umgefertig werden. Zusammen mit Textiltechnikern arbeitete ich teils Tag und Nacht an dieser Umsetzung. Die einzelnen Tätigkeiten und Abläufe wurden aufeinander abgestimmt. Zeitgleich haben wir nach geeigneten Stofflieferanten geschaut. Schließlich haben wir in Baden-Württemberg und Bayern mittelständische Firmen für die diversen Einzelmaterialien gefunden. Mit einigen haben wir spezielle Materialien entwickelt, die für die Puppen notwendig waren.

Nach weiteren Monaten hatte das Entwicklungsteam 1993 die ersten 60 Handpuppen fertig Die Materialien waren erprobt, die Fertigungsabläufe waren ausgearbeitet und die Funktionalität wurde den Anforderungen gerecht. Im März 1993 wurden diese ersten Handpuppen unter dem Namen KUMQUATS(R) veröffentlicht und angeboten: der Clown Oskar, das Mädchen Susi und der Junge Fritz.

Neben den Handspieltieren wurden sie nun den Erzieher/innen gezeigt und vorgespielt. Sie waren begeistert. Es wurden die ersten Bestellungen aufgenommen. Allerdings war die Produktion überhaupt noch nicht geklärt: Wo sollten die weiteren Handpuppen gefertigt werden? Wer sollte sie nähen? Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt bereits viele Bestellungen hatten, gab es noch keine Näherei und keine Näherinnen. 

Eine Puppe besteht aus ca. 200 Einzelteilen, manche noch mehr. Diese müssen zugeschnitten werden, das Nähen dauert drei bis fünf Stunden, dann noch das Stopfen und so weiter... Die Nähbetriebe in Deutschland haben uns sehr hohe Kostenvoranschläge gegeben. Diese Preise hätten sich die wenigsten Einrichtungen leisten können. Mit dem Ziel, die Gestaltung, Entwicklung und Produktion der Puppen optimal zu gewährleisten, habe ich beschlossen, eine eigene Produktionsfirma zu errichten.

Meine Familie stammt aus Ungarn. So knüpfte ich Kontakte dorthin, mietete einen Raum, besorgte die ersten Nähmaschinen und stellte Näherinnen ein. Zu diesem Zeitpunkt war ich jeweils für eine Woche in Deutschland für die Betreuung der Verkäufer und für eine Woche in Ungarn für den Aufbau der Näherei. 

Die ersten 600 Handpuppen kamen im Juni 1993 aus Ungarn nach Deutschland. Diese Handpuppen waren zu diesem Zeitpunkt bereits alle bestellt. Die Auslieferung an die Kunden war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht geklärt. Wie sollten die Handpuppen verschickt werden? Wir haben, als kurzfristige Lösung,  in anderen Firmen aus der Umgebung geeignete, gebrauchte Kartons eingesammelt.

jetzt waren Susi, Fritz und Oskar in den ersten Einrichtungen und konnten Spaß und Freude verbreiten.

Im nächsten Teil der Geschichte erfahrt Ihr, wie der weitere Verlauf war, die es zu dem Namen gekommen ist und vieles mehr. Seid gespannt!

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Kommentare (11)

Artikel hat mir sehr geholfen!
Bewertungs-Ø: 5 von 5
Von: Heike Vieth, am: 12.08.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Ich finde das ihre Firma immer bestehen sollte. Sie sind sehr Sozial. Vielen Dank für Peggy ,die Hilft den ganzen Glienden der Treppe.Eine Einrichtung für Pychich Kranke.Und hilft Leuten Trocken zu bleiben.Ich Überlege mir noch eine gebrauchte (Luck)Zuzulegen. Ich habe gespart.
Von: Regina Eschrich, am: 14.06.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Ein Kind braucht einen Freund und Vertrauten zum Erzählen seiner Geheimnisse. Dazu sind diese wertvollen Puppen angebracht. Es sind Lernpuppen. Auch ich als Erwachsene Frau bin begeistert. Respekt für Eurer Handwerk.
Von: Christel Rudeck, am: 11.06.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Bin als relativ neuer Interessent von den Puppen total begeistert. Sie sind pädagogisch sehr wertvoll und einfach klasse. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht über die Anfänge Eurer Puppenproduktion. Ich habe bereits den Sammy, klein Billy, Jamal, Samira, Jasmin, Ronaldo, Lea und viel Kleidung gekauft. Hoffe, dass es die Kumquats noch möglichst lange geben wird. Wünsche Euch alles Gute und Gottes Segen. Gott schütze Euch!
Von: Christiane Degen, am: 04.06.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Diese Puppen sind pädagogisch sehr wertvoll. Ich selber habe den Fritz seit 1998 und im Jahr 2003 kamen noch der Freddy und noch ein Fritz dazu . Macht weiter so
Von: Rainer Stretz, am: 03.06.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Danke für die detailierte Schilderung der Anfänge. Habe Sie miterlebt und die Wirkung gesehen. Die Faszination ist geblieben. Freu mich auch auf die Fortsetzung und natürlich auf die nächsten 25 jahre Kumquats.
Von: Suse, am: 02.06.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Ich bin auch auf eine Fortsetzung gespannt wohnen doch einige mit mir zusammensetzen
Von: C. Os., am: 02.06.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Danke für den blog und bitte weitermachen.
Von: Petra Misch, am: 01.05.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Wenn man die Kumquats genau anschaut, weiß man, dass es viel Handarbeit ist. Jeder Kumquat hat ein ganz eigenes Gesicht, auch wenn sie sich aus der Ferne ähneln. Aber genau dieser individuelle "Charakter" unterscheidet die Kumquats von den anderen handelsüblichen Handpuppen. Toll, dass ihr damals den Mut hattet, in die Produktion einzusteigen! Bin gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte...
Von: Rolf-Dieter Gräbel, am: 01.05.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Dass so viel Handarbeit hinter der Entstehung einer Puppe steht, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte geglaubt, daß vieles maschinell erstellt werden würde. So erklärt sich auch der Preis für solch eine Puppe. Meine Enkelkinder spielen sehr gern damit.
Von: Christine Mayer, am: 01.05.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Das ist sehr interessant zu lesen wie die kumquats entstanden sind. Klasse. Binauf die Fortsetzung gespannt.
Von: Michaela Kirse, am: 30.04.2018
Artikel hat mir sehr geholfen!
Ein großes Lob an euch für eure Arbeit und was ihr da auf die Beine gestellt habt. Vielen lieben Dank und macht weiter so

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